Mein Statement zum Jenke-Experiment

folder_openNews
Ästhetische Medizin Köln

Mit einigen Tagen Abstand (diese Zeit haben wir benötigt, um das Gesehene zunächst verarbeiten zu können …) möchten auch wir uns zum Jenke-Experiment „20 Jahre jünger in 100 Tagen“ äußern, das man am 30.11. auf PRO7 bestaunen durfte.

Zunächst: Gratulation an Jenke von Wilmsdorff und ProSieben zu einer sehr illustrativen Darstellung seines Selbstversuches. Wir zollen enormen Respekt vor diesem 100-tägigen Martyrium, welches Jenke in seiner ihm eigenen und wirklich geschätzten Art angenommen hat und durchleiden musste/muss.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Allerdings ist es uns ein wichtiges Anliegen darzustellen, dass der (aus tv-dramaturgischen Gründen sicher bewusst überspitzt geplante) Behandlungsmarathon im Jenke-Experiment „in keinster Weise“ der Philosophie unserer Praxis entspricht – weder im Konzept, in der Ausführung noch in der ästhetischen Wahrnehmung.

Die Liste der plastisch-ästhetischen Maßnahmen, die Jenke durchleiden musste, umfasste 11 Behandlungen, die nur im Gesicht vorgenommen wurden. Zum Vergleich: Das gesamte Spektrum unserer fachärztlichen Praxis umfasst 10 Eingriffe – allerdings auf den gesamten Körper bezogen.

Konkret wäre aus unserer Sicht eine Unterlidkorrektur oder aber ein bewährtes, die Natürlichkeit erhaltendes Facelift inklusive einer Unterlidkorrektur eine denkbare, maßvolle und ausreichende Empfehlung gewesen.

Wir vertreten eben die Meinung (bewusst ohne Absolutheitsanspruch), dass zum einen der individuelle Einzelfall im Vordergrund stehen sollte und dann abgewogen werden muss, ob mit einem kleinen Eingriff und mit Finesse (z. B. in Form einer Augenlidkorrektur) oder aber mit einem größeren Ansatz (z. B. Facelift mit SMAS) ein natürliches Ergebnis erreicht werden kann, welches darauf abzielt, bestimmte Alterungserscheinungen möglichst unbemerkt auszugleichen und dabei vordergründig die eigene Persönlichkeit unbedingt zu erhalten.

Aus unserer Sicht zeigt sich im Jenke-Experiment aber ein allgemeiner Trend, den man bei vielen Praxen wahrnehmen darf: Die Anzahl der angebotenen Behandlungen bzw. Behandlungsformen nimmt stetig zu und Praxen überbieten sich fast dabei, wer das größte Spektrum auf seiner Website aufführen kann. Wir folgen mit unserer bewussten Begrenzung auf 10 Behandlungen eher der Ansicht, dass ärztliche Kunstfertigkeit und Finesse nur dann entstehen und vor allen Dingen wachsen kann, wenn man als Operateur immer und immer wieder (täglich) die gleichen Eingriffe durchführt.

Kurzum: Lieber Jenke von Wilmsdorff, wir haben wirklich sehr mit gelitten.

Gute Besserung!

Ihr Dr. Dr. med. Matthias Siessegger

Tags: , , , ,

Autor

Ähnliche Beiträge

Menü