Rauchen vor und nach einer Schönheits-OP

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Rauchen nach Schönheits-OP

Wir berichten Ihnen nichts Neues, wenn wir sagen, dass Rauchen ungesund ist. Dafür sorgen schon die viele Kampagnen und Berichte in den Medien. Was viele jedoch nicht wissen: Der Konsum von Tabak kann das Ergebnis einer (plastischen) OP negativ beeinflussen. Warum Rauchen vor und nach einer Schönheits-OP problematisch sein kann, erklären wir Ihnen in diesem Blog-Beitrag.

Das passiert beim Rauchen mit dem Körper

Eine Zigarette zu rauchen bedeutet Entspannung und Entschleunigung. Rauchen ist für viele Personen wie ein Ritual – es gehört zu einer Tasse Kaffee dazu, zur Morgenzeitung oder zur kleinen Pause zwischendurch. Wir verstehen das. Was Sie jedoch nicht direkt spüren: Aus medizinischer Sicht bedeutet Rauchen für Ihren Körper puren Stress. Unmittelbar während des Rauchens bis hin zu ein paar Stunden nach dem Konsum einer Zigarette spielt sich in Ihrem Körper einiges ab.

Zunächst gerät der Rauch in Ihren Mund. Bereits hier kann er die ersten Schäden anrichten: Rauchen erhöht das Risiko für Zahnfleischerkrankungen sowie Entzündungen an Zunge und Schleimhäuten. Zudem verfärbt es auf die Dauer die Zähne. Wenn der Rauch in Ihrer Luftröhre angekommen ist, beeinträchtigt er die Funktion der Flimmerhärchen. Sie sind eigentlich dazu da, Schadstoffe abzutransportieren. Sie können so ihrer Arbeit jedoch nicht mehr richtig nachkommen. Aus diesem Grund können Bakterien und Giftstoffe besser in Ihren Körper und Ihre Lunge eindringen.

Beim Zigaretten-Konsum gelangt Kohlenmonoxid in Ihr Blut und verbindet sich dort mit den roten Blutkörperchen. Diese sind u. a. für den Sauerstofftransport zuständig. Die Folge: Die Zufuhr von Sauerstoff zu den lebenswichtigen Organen wird eingeschränkt. Dadurch nimmt auch die Leistungsfähigkeit ab – gleichzeitig gelangt aber auch das Nikotin in den Blutkreislauf und in das Gehirn. Hier angekommen, setzt es eine Welle des Glückshormons Dopamin frei. Nach ein paar Minuten sinkt das Dopaminlevel wieder ab. Bald verspüren Sie innere Unruhe, fühlen sich unkonzentriert, vielleicht auch gereizt. Entzugserscheinungen machen sich bemerkbar. Sie brauchen mehr!

Selbst wenn die letzte Zigarette schon einige Stunden her ist, steht Ihr Körper noch unter Stress. Die Flimmerhärchen sind noch Tage über den letzten Konsum hinaus gelähmt. Gefährliche Stoffe können über die Atemluft in die Lunge gelangen. Dort sorgen sie dafür, dass beim Ausatmen ein Teil der Luft in den Lungenbläschen zurückbleibt. Sie schwellen an und verklumpen. Dadurch kommen Sie schneller aus der Puste.

Rauchen vor einer OP: Darum sollten Sie Ihren Tabakkonsum einschränken

Bei jedem Zigarettenzug nehmen Sie Nikotin und Kohlenmonoxid über Ihr Blut in Ihren Körper auf. Es kommt zum Sauerstoffmangel. Ihre Körperzellen benötigen den Sauerstoff jedoch für Regenerationszwecke – und zwar in einer ausreichend hohen Konzentration. Beim regelmäßigen Griff zur Zigarettenschachtel gefährden Sie also Ihr Immunsystem, und auch die Wundheilung wird verlangsamt. Im Laufe des Heilungsprozesses können sich unschöne, wulstige oder auffällige Narben bilden.

Hinzu kommt, dass das Nikotin Ihr Herz-Kreislauf-System schwächt. Das kann während der Operation zu Problemen und auch postoperativ zu Herzrhythmusstörungen führen.

Durch die Narkose schalten wir bei der OP Ihr Bewusstsein komplett aus. Ihre Muskulatur ist nicht mehr empfänglich, der Kreislauf wird auf ein Minimum heruntergefahren. Dadurch nimmt auch die Atmung ab, weswegen Sie bei einer Vollnarkose künstlich beatmet werden. Wenn Sie vor einer OP rauchen, regt das die Produktion von Magensäure an. Ihr Magen denkt, er sei nicht nüchtern. Insofern kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Kreislaufbeschwerden kommen, wenn Sie vor einer OP rauchen.

Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen, vier bis sechs Wochen vor der geplanten OP auf das Rauchen zu verzichten.

Rauchen nach Schönheits-OP: Bitte warten!

In der Heilungsphase bildet Ihr Körper eine reaktive Sauerstoffspezies zur Reinigung der Wunde. Wenn Sie unmittelbar nach einem operativen Eingriff rauchen, kann Ihr Körper Krankheitserreger und körperfremde Stoffe nicht ausreichend genug abtransportieren. Es entsteht ein unausgewogenes Verhältnis zwischen Sauerstoffbedarf und Sauerstoffversorgung. Ihr Körper erhöht die Anzahl der roten Blutkörperchen, um den verbliebenen Sauerstoff effektiver transportieren zu können. Dadurch wird das Blut jedoch weniger fließfähig – das Risiko für Thrombosen steigt.

Warum ist Rauchen bei einer Schönheits-OP besonders problematisch?

Die oben genannten „Nebenwirkungen“, die der Tabakkonsum mit sich bringt, gelten nicht nur für allgemeinmedizinische Eingriffe. Rauchen kann sich auch auf eine ästhetisch-plastische OP auswirken.

Beispielsweise bei Brustvergrößerungen kann das Komplikationsrisiko steigen, wenn Sie Raucher sind und nicht lange genug vor der Brust-OP auf Zigaretten verzichtet haben. Möglich sind z. B. Störungen bei der Wundheilung oder ein erhöhtes Risiko für eine Kapselfibrose. Bedingt durch die schlechtere Blut- und Sauerstoffversorgung, wird die Haut in manchen Fällen nicht ausreichend versorgt. Nekrosen können entstehen – also ein Absterben von Zellen bzw. ein örtlicher Gewebstod. Bei Bruststraffungen ist dieses Risiko besonders erhöht.

Allgemein kann die Wundheilung nach einer Schönheits-OP beeinträchtigt werden, wodurch sich der gesamte Heilungsprozess in die Länge zieht. Ist das Immunsystem geschwächt, kann auch eine Infektion drohen. Auch die Narbenbildung nach der Brust-OP kann sich verstärken.

Rauchen nach Schönheits-OP: Risiko für Nebenwirkungen bei Brustvergrößerungen und Nasenkorrekturen besonders erhöht

Das Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen ist bei Patientinnen, die rauchen und eine Brustvergrößerung durchführen lassen, besonders erhöht. Dies hängt damit zusammen, dass das Brustgewebe sehr sensibel ist. Die Wahrscheinlichkeit, eine Kapselfibrose zu bekommen, ist bei Raucherinnen deutlich höher als bei Patientinnen, die nicht rauchen.

Nasenoperationen können ebenfalls mit stärkeren Nebenwirkungen einhergehen, wenn der Patient ein Raucher ist. Die Atemwege werden dabei direkt beeinflusst. Die Gefahr für Entzündungen und einen verlangsamten Heilungsprozess werden deutlich verstärkt.

Plastische Eingriffe Köln

Wir raten Ihnen, vor einer plastischen OP bei uns in der aesthetischen medizin koeln mindestens vier bis sechs Wochen auf das Rauchen zu verzichten. Auch nach dem Eingriff sollten Sie die Zigaretten erst mal ruhen lassen. Ansonsten ist das Risiko für Nekrosen, Infektionen, eine stärkere Narbenbildung, Thrombosen und Herz-Kreislauf-Probleme erhöht. Bitte sprechen Sie beim Beratungsgespräch ehrlich an, wenn Sie Raucher sind.

Foto: © nd3000 / elements.envato.com

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