Viele Frauen, die sich mit dem Thema „Brust-OP“ beschäftigen, haben ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen. Entweder planen Sie (noch) ein Kind – oder sie sind sich noch nicht sicher. Dennoch wollen sie grundsätzlich über alle Aspekte Bescheid wissen, die mit einer Brustvergrößerung, Brustverkleinerung oder Bruststraffung sowie mit dem Mutter-Werden einhergehen können. In diesem Artikel geben wir Ihnen einige grundlegende Informationen darüber, inwieweit das Stillen nach einer ästhetischen Brust-OP möglich ist und wovon das Milchbildungspotential der Mutter abhängt. Bitte beachten Sie: Es handelt sich um allgemeine Auskünfte – es kommt immer auf den Einzelfall an!
Die Stillzeit als ganz besondere Zeit
Lassen wir die optischen Effekte des Busens und seine Bedeutung als weiblichstes Körperteil sowie als Mode-Accessoire mit Sex-Appeal außen vor, so tritt seine wahre Funktion in den Vordergrund: Grundsätzlich dient er der Ernährung des Nachwuchses.
Viele Frauen lernen ihre Brüste in der Schwangerschaft und vor allem der Stillzeit besonders schätzen. Sie erleben, dass die mütterliche Brust dem Baby sehr viel geben kann: Die Milch stillt den Hunger des Kindes und hilft ihm dabei, seine Immunabwehr aufzubauen. Zudem wird der Busen für das Baby der zentrale Punkt für Trost, Beruhigung, Geborgenheit – und damit auch Wohlbefinden.
Das Stillen lässt zwischen Mutter und Kind eine sehr innige Beziehung entstehen, weswegen diese Phase als eine ganz besondere im Leben der beiden gilt.
Daher stehen viele Frauen, die eine ästhetische Brust-OP durchführen lassen möchten, im Konflikt: Stillen und Brustvergrößerung, Brustverkleinerung oder Bruststraffung – kann man diese Wünsche vereinen?
Ist Stillen nach einer Brust-OP möglich?
Nach einer ästhetischen Brust-OP kann das Milchbildungspotential einer Frau in manchen Fällen eingeschränkt sein – es muss aber nicht.
Die Stillfähigkeit hängt u. a. ab von …
… dem Brustdrüsengewebe, das natürlicherweise vor der OP vorhanden ist.
Unterentwickelte, sehr weit auseinanderliegende, stark asymmetrische oder tubulär geformte Brüste, die bei betroffenen Patientinnen häufig den Wunsch nach einer Brustvergrößerung laut werden lassen, verfügen von Natur aus häufig schon über eine eingeschränkte Stillfähigkeit. In diesen Fällen fehlt die Brustdrüse häufig oder ist unterentwickelt. Man spricht hier auch von einer primären Laktationsinsuffizienz. Es kann entweder eine Brust betroffen sein – oder es sind beide.
Mit einer Brustvergrößerung wird das ästhetische Erscheinungsbild der Brust verändert, der Busen wird voller, das Dekolleté praller, die Stillfähigkeit wird jedoch nicht gesteigert. Das bedeutet: Kann eine Frau nach einer Brustvergrößerung nicht ausreichend Milch bilden, so liegt das nicht zwangsläufig an der OP. Möglich ist auch, dass der Brustdrüsenkörper an sich unterentwickelt ist.
Frauen mit großen bis sehr großen Brüsten hingegen haben meist ein gut ausgebildetes Brustdrüsengewebe und können dementsprechend Milch für das Baby produzieren. Wenn das Brustvolumen jedoch durch Übergewicht verursacht ist, können auch chronische Erkrankungen des Hormonsystems vorliegen, die die Milchbildung erschweren können. Lässt die Patientin nun eine Brustverkleinerung oder Bruststraffung durchführen, können Probleme bei der Milchbildung auftreten, die nicht auf die OP zurückzuführen sind.
… der Art und Vorgehensweise der ästhetischen Brust-OP.
Generell gilt: Jede Operation der Brust kann Strukturen, die für das Stillen notwendig sind, verletzen. Dabei ist es egal, ob der Eingriff aus ästhetischen oder aus medizinischen Gründen durchgeführt wird.
Heutzutage wird mit sehr schonenden Techniken operiert, so dass die Stillfähigkeit weitestgehend erhalten bleiben kann. Es kann jedoch vorkommen, dass bei der Brust-OP der vierte Interkostalnerv durchtrennt, gedehnt oder anderswertig beschädigt wird, so dass keine Milch fließt, obwohl sie vorhanden ist. Möglich ist auch, dass durch die Entfernung von sehr viel Drüsengewebe und einer Neu-Modellierung der Brust die Stillfähigkeit beein-
trächtig wird. Dies kann z. B. bei einer Verkleinerung extrem großer Brüste vorkommen.
Bei Brustvergrößerungen wird eine vorhandene Stillfähigkeit nicht „ausgeschaltet“, da Drüsengewebe, Nerven, Blutgefäße und der Bereich der Brustwarze von dem Eingriff „verschont“ bleiben – vor allem, wenn das Implantat unterhalb des Brustmuskels eingesetzt wird. Es ist jedoch möglich, dass das Implantat auf die Milchdrüsen drückt und der Milchfluss auf diese Weise eingeschränkt wird.
Bei einer Bruststraffung, die ohne Verkleinerung oder Vergrößerung einhergeht, wird die Fähigkeit zu stillen kaum beeinträchtigt.
… dem zeitlichen Abstand der Brust-OP.
In manchen Fällen erholen sich Nerven und Drüsengewebe, die evtl. durch eine Brust-OP beeinträchtigt wurden, wieder (abhängig von der Art des Eingriffs). Dabei ist die Wahrscheinlichkeit umso höher, je länger die OP zurückliegt.
… dem individuellen Stillmanagement.
Ob chirurgisch korrigierte Brüste oder nicht: Ein gutes Stillmanagement ist immer wichtig. Gerade nach einer Brust-OP empfiehlt sich daher die Begleitung einer Hebamme und/oder einer Still-Expertin.
Ein Tipp, um sich auf das Stillen vorzubereiten, ist, das Brustwachstum während der Schwangerschaft zu dokumentieren. Eine gute Zunahme des Brustvolumens deutet auf ein positives Milchbildungspotential hin. Auf diese Weise lässt sich die spätere Stillfähigkeit besser abschätzen.
Um das Beste aus der vorhandenen Milchbildung herauszuholen, sollte diese aktiv stimuliert werden. Das bedeutet: Zusätzlich zum täglichen Stillen des Kindes (acht bis zwölf Mal in 24 Stunden), sollte die Brust in den ersten Tagen und Wochen manuell per Pumpe entleert werden. Auf diese Weise kann das vorhandene aktive Drüsengewebe angeregt, aufrechterhalten und voll ausgeschöpft werden.
Denken Sie daran: Auch Teilstillen ist für das Baby äußerst wertvoll, da es hierbei wichtige natürliche Immunstoffe geliefert bekommt! Sollte das Baby zu wenig Kalorien per Muttermilch bekommen und öfter hungrig sein, so kann die Ernährung durch Zufüttern des Kindes ergänzt werden.
Wird das Ergebnis der Brust-OP durch das Stillen beeinflusst?
Ähnlich, wie nicht exakt vorhergesehen werden kann, ob das Stillen nach einer ästhetischen Brustoperation zufriedenstellend klappt, so können wir auch nicht voraussagen, ob das optische Ergebnis der Brust-OP beibehalten wird.
Es gibt Fälle, in denen es nach dem Abstillen zur (erneuten) Formveränderung der Brust kommt, da sich das Gewebe verändert. Sollten Implantate zur Brustvergrößerung eingesetzt worden sein, so sitzen diese möglicherweise nicht mehr so wie vor der Schwangerschaft. Es kann in diesem Fall über das Einsetzen kleinerer oder größerer Implantate nachgedacht werden.
Brust-OP in Köln
Ästhetische Medizin Köln: Generell sollte eine ästhetische Brust-OP am besten nach abgeschlossener Familienplanung stattfinden. Wie Sie aber in diesem Artikel gelesen haben, ist es durchaus möglich, mit operierten Brüsten ein Baby zu bekommen und dieses zu stillen. Sollte bereits vor der Brust-OP ein deutlicher Kinder- und Stillwunsch bestehen, so sollten Sie uns dies mitteilen. Auf diese Weise kann Dr. Dr. Siessegger die schonendste Vorgehensweise für Ihr Brustdrüsengewebe planen.
Kontaktieren Sie uns, wenn Sie weitere Fragen haben und einen Beratungstermin vereinbaren möchten!
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