Was ist Bodyshaming?

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Bodyshaming

Nur wenige Frauen oder Männer sind mit ihrem Körper vollends zufrieden – es gibt immer ein paar „Problemzonen“, die mehr oder weniger stören. Einige Personen gehen entspannt damit um und versuchen einfach das Beste daraus zu machen, andere leiden richtig darunter. Und wiederum andere lassen sich von außen beeinflussen. Hier fällt das Stichwort Bodyshaming. Dabei handelt es sich um ein Phänomen, bei dem Menschen aufgrund ihres Körpers regelrecht beschämt werden. Was es damit auf sich hat und wie wir über dieses Thema denken, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Bodyshaming: Mobbing aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes

Bodyshaming ist ein Begriff aus dem 21. Jahrhundert. Darunter werden Formen von Beleidigung, Diskriminierung, Demütigung oder Mobbing verstanden, denen Menschen aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes ausgesetzt sind. Die Figuren von Frauen und Männern, Mädchen und Jungen werden von den Außenstehenden mit allgemeinen Schönheitsidealen verglichen und entsprechend negativ bewertet, wenn sie diesen nicht entsprechen.

Woher Bodyshaming kommt und wo es auftritt

Die Ideale, anhand derer gemessen wird, werden häufig durch stereotype Darstellungen in den Medien verstärkt. Dazu gehören vor allem Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram. Bloggerinnen und Influencer aus dem Bereich Lifestyle, Mode, Beauty und Sport posten hier oft Bilder, die mit perfektem, aufwändigem Styling erstellt sowie stark mit Bildbearbeitungsprogrammen und Filtern optimiert wurden. Auf diese Weise entstehen Bilder, die nicht der Realität entsprechen, die von der breiten Öffentlichkeit aber als solche wahrgenommen werden. Von diesen bildoptimierten Posts (kaum Falten, perfekter Teint, keine Speckröllchen etc.) leiten sich Schönheitsideale ab und die Zielgruppe beginnt, sich damit zu vergleichen (lesen Sie dazu auch unseren Blog-Beitrag „Selfie-Boom: Patientenwünsche werden immer mehr von sozialen Medien beeinflusst“.

Hinzu kommt, dass Blogger häufig fragwürdige Fitness- und Ernährungstrends verbreiten, für die sie von ihren Kunden bezahlt werden. Viele Follower eifern diesen Tipps nach und denken, diese Methode sei die einzig wahre. Schließlich wollen sie ja aussehen wie ihre Vorbilder. Weiterhin werden andere Personen an diesen Vorbildern gemessen. Entsprechen sie nicht der „Beauty-Norm“, werden sie oft öffentlich bloßgestellt und gedemütigt.

Beleidigende Kommentare können heutzutage leider recht einfach und unkompliziert abgesetzt werden. Die Kommentar- und Nachrichtenfunktionen von Social-Media-Portalen oder Messenger-Apps machen es u. a. möglich.

Tückisch sind auch Apps wie Tellonym, die primär der harmlosen Meinungsumfrage gelten. Bei der Registrierung erhält der User einen personalisierten Link, den er beliebig oft an andere Menschen schicken kann. Viele Benutzer posten den Link öffentlich in ihren Social-Media-Profilen, um so einen größeren Kreis an Menschen zu erreichen. Klicken Außenstehende auf den Link, werden sie auf das Profil des Nutzers geleitet und können dort Kommentare hinterlassen. So lässt sich Tellonym als Umfrage-Tool oder zum Einholen von Meinungen einsetzen. Was zunächst jedoch nach einem einfachen Werkzeug zur Beantwortung harmloser Fragen wie „Was würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?“ aussieht, birgt allerdings auch die Gefahr, andere anonym zu belästigen, zu beschimpfen oder gar einen Shitstorm auf sie zu starten. Nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren auch Apps wie Ask.fm oder Sararah.

Was sind mögliche Folgen von Bodyshaming?

Böse Kommentare beziehen sich oft auf die Frisur, den Modestil oder die Lebensführung. Meist zielen sie aber auf die Figur ab (zu dick, zu unförmig, zu kleine oder zu hängende Brüste, zu krumme Nase, zu kleines Kinn, zu wenig muskulös, deutlich sichtbare Männerbrust etc.).

Wenn Menschen aufgrund ihres Körpers von anderen beleidigt werden, kann das tiefgreifende psychologische Folgen haben. Grundsätzlich reagieren Mädchen und Frauen sensibler auf negative Bewertungen und permanente Kritik von anderen, da sie sich mehr mit ihrem Äußeren beschäftigen. Die Folge: Sie vergleichen sich umso stärker mit den Personen, die scheinbar dem gängigen Schönheitsideal entsprechen, und werden allgemein mit ihrem Äußeren unzufriedener. Dadurch verlieren sie oft ihr Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. Das gilt natürlich auch für Jungs und Männer.

Das große Problem ist, dass wiederkehrende abfällige Äußerungen über Figur, Körper und Erscheinungsbild eines Menschen sich tief im Inneren der Betroffenen verankern können – vor allem, wenn sie unkontrolliert über soziale Netzwerke verbreitet werden. Das kann bei den Betroffenen beispielsweise zu Depressionen, einem gestörtem Essverhalten und anderen psychischen Problemen führen.

Bodyshaming verunsichert die betroffenen Personen nicht nur wegen der Optik, sondern auch, weil bestimmte Wörter zu Beschreibungen von Persönlichkeitseigenschaften geworden sind. So ist das Wort „dick“ beispielsweise nicht mehr nur eine reine Zustandsbeschreibung für einen fülligen Körper. Es wird auch mit Begriffen wie ungepflegt, faul, krank, unästhetisch oder gar hässlich assoziiert.

Die große Frage: Wer bestimmt, was schön ist?

Schwierig ist auch, dass sich die Ideale stetig ändern. Das zeigt sich allein schon an Mode- und Stylingtrends: Was einer Person gefällt und was sie für angesagt hält, ist für die andere Person nie angesagt gewesen – oder ist schon wieder out. Bei den Figurtypen ist das ähnlich: Mal ist mollig oder curvy angesagt, dann wieder normal oder sehr dünn. Mal sind große Brüste im Trend, mal kleine.

Die Ideale ändern sich ständig. Wer immer einem Trend oder einem Vorbild hinterherjagt, das gerade von einigen Personen als Schönheitsideal angesehen wird, findet mit Sicherheit nur eines: Sehr viel Stress, Druck und vor allem Frust.

Entscheider dafür, was gerade angesagt ist, scheinen Fachleute und Medien zu sein: Modedesigner und ihre Models, Mode-Redakteure, VIPs, YouTuber … also Menschen, die sich stehts mit Schönheit beschäftigen und darüber nachdenken, welchen Trend sie als nächstes verkaufen können. Doch das, was dabei alle paar Jahre als neues Schönheitsideal angesehen wird, wird für normale Menschen irgendwann zum Schönheitswahn. So macht die Jagd nach der Perfektion unglücklich.

Apell gegen Bodyshaming und dennoch Praxis für plastische Chirurgie?

Zunächst klingt es wie ein Paradoxon: Wir sprechen uns deutlich gegen Bodyshaming aus und optimieren in unserer Praxis in Köln dennoch Körper. Wir sind jedoch strikt dagegen, andere Menschen zu beleidigen – vor allem, wenn es um bestimmte körperliche Gegebenheiten geht, für die sie oft nichts können.

Menschen, die andere aufgrund ihrer Optik erniedrigen, bleiben oft oberflächlich und sehen nicht hinter die Fassade. Oft gibt es einen triftigen Grund, warum Menschen so aussehen, wie sie aussehen. Genetische Veranlagungen, Fehlstellungen, Krankheiten und Operationen können dazu führen, dass Menschen optisch nicht dem entsprechen, was allgemein als „attraktiv“ empfunden wird. Dazu gehören z. B. Nasenhöcker, große/lange Nasen oder Hakennasen sowie ein vor- oder zurückverlagertes Kinn. Auch fehlende Brustanlagen oder veranlagungsbedingt sehr kleine, asymmetrische oder aufgrund einer OP amputierte Brüste bei Frauen sind Beispiele. Die Bildung einer weiblich anmutenden Brust bei Männern fällt ebenfalls in diese Aufzählung.

Plastische Operationen dienen in vielen Fällen nicht allein dem Ziel, das optische Erscheinungsbild zu verbessern. Sie sind auch dazu da, körperliche Beeinträchtigungen zu beheben. Beispiele sind Schmerzen und wiederkehrende Hautinfektionen bei übergroßen oder stark herabhängenden Brüsten sowie bei einer Fettschürze bzw. ausgeleierten Bauchdecke. Dieser Befund tritt oft nach einer starken Gewichtsabnahme oder mehreren Schwangerschaften auf. Eine verkrümmte Nasenscheidewand kann zu einer eingeschränkten Nasenatmung führen. Und starke Schlupflider können das Sichtfeld einschränken, was z. B. beim Autofahren sehr von Nachteil sein kann.

Mit ästhetisch-plastischen Operationen können sich das Selbstbewusstsein und die Psyche von betroffenen Patienten verbessern, denn: Komplexe, die aus den körperlichen Makeln wie Fehlstellungen resultieren, können gelindert oder überwunden werden. Auch Einschränkungen, die aus manchen körperlichen Problemzonen entstanden sind, werden weniger. Eine sehr große Brust erschwert es beispielsweise, schöne Unterwäsche zu finden. Blusen und andere Oberteile sitzen oft nicht richtig. Durch Fettdepots im Zuge einer Fettverteilungsstörung können sich die Proportionen verschieben, so dass verschiedene Kleidungsgrößen nötig sind.

Plastische Operationen Köln

Bodyshaming bedeutet nicht allein, anderen Menschen aufgrund ihres Aussehens das Leben schwer zu machen. Oft sind wir selbst unsere größten Kritiker. Jeder Mensch hat seinen eigenen Geschmack und eine ganz eigene Vorstellung von Schönheit. Es geht auch darum, kleinere Makel zu akzeptieren und den Körper nicht als bloßen Imageträger zu sehen.

Dennoch gibt es körperliche Voraussetzungen, die verständlicherweise Anlass zur Unzufriedenheit geben, weil sie harmonische Proportionen im Gesicht und am Körper einschränken. Oder weil sie zu körperlichen Einschränkungen führen. In all diesen Fällen sind wir von der aesthetischen medizin koeln für Sie da.

Foto: © Prostock-studio / elements.envato.com

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